Das im Herzen des SEAT Stammwerks Martorell gelegene Prototype Development Centre steht für die Umsetzung eines Konzepts zur Erzielung größerer Innovationsfortschritte in den Entwicklungsanstrengungen der Volkswagen Konzerns.
Unter der Leitung der Vorstandsbereiche Forschung und Entwicklung sowie Produktion wurden die Abteilungen für Prototypen und Pilot-Werkstätten zum neuen Prototype Development Centre (PDC / Entwicklungszentrum für Prototypen) zusammengeschlossen. Damit vereint es die Aktivitäten für Design und Entwicklung neuer Modelle während der Anfangsphase – sowohl virtuell als auch physisch. Dabei setzt es sich mit Fragen der Machbarkeit und der Produktivität sowie der Problemanalyse unter Anwendung eines proaktiven, vorbeugenden Ansatzes zur Problemlösung in Produktionsprozessen auseinander.
Das neue Zentrum ist auf die Verwendung gemeinsamer Ressourcen und die Nutzung der daraus resultierenden Synergien zwischen beiden Abteilungen ausgelegt. So sollen die Entwicklungszeit verkürzt und die Kommunikation in Bezug auf neue Modelle zwischen Forschung und Entwicklung einerseits und Produktion andererseits verbessert werden. Letztendlich wird das Ziel verfolgt, die Prozesse rund um den Bau neuer virtueller und physischer Prototypen effizienter zu machen und dadurch die Zeit zwischen neuen Markteinführungen bei höherer Qualität zu verkürzen.
Das Prototype Development Centre ist eines der Vorzeigeprojekte von SEAT. Seit der offiziellen Eröffnung am 16. Juli 2007 sind Know-how, Personal und Ressourcen aus der Prototypen-Abteilung des SEAT Technical Centre und des Pilot Processes Engineering Workshop in Martorell unter einem Dach vereint.
Nahtlose Kooperation, größere Synergien und ein verbesserter Informationsfluss während der Entwicklungs- und Industrialisierungsphasen sind nur einige der enormen Vorteile, die sich aus der gemeinsamen Organisation und Raumnutzung ergeben. Vertraulichkeit ist dabei stets garantiert. Zudem ist es nun normal, in den frühen Entwicklungsphasen einen neuen Prototyp durch die Montagelinie laufen zu lassen, um die Machbarkeit des Modells zu analysieren.
Zu den Zielen der verschiedenen PDC-Bereiche gehören die Sicherstellung und Simulation von Prozessen bereits ab dem ersten Prototyp, die Eindämmung von Investitionskosten, die Vermeidung von Überschneidungen zwischen F&E und Produktion und eine proaktive Problemlösung mithilfe der Rückmeldungen aus Standard-Produktionsserien.
Eines der dabei verwendeten Tools nennt sich „Applied Virtual Ergonomy“ und ist eine neue Anwendung aus dem MAVE-Projekt (spanische Anfangsbuchstaben für „ergonomische virtuelle Analyse-Simulation“), die zur Simulation von Montageprozessen ohne die Notwendigkeit physischer Fahrzeuge oder Produktionsanlagen dient, um auf diese Weise die Ermüdung des Bedienpersonals bei Routineaufgaben zu analysieren.
Das PDC-Gelände erstreckt sich über eine Fläche von 18.808 m². Der Bereich für das Projektmanagement des Zentrums sowie für virtuelle Realität, DKM-Modelle, Prozesse, Lackierung, Logistik und die Montage von Sonderfahrzeugen ist mit 253 hoch qualifizierten Fachkräften besetzt, die mit der klaren Zielsetzung der ständigen Verbesserung an den verschiedenen genannten Verfahren arbeiten.
Im Prototype Development Centre treffen Mitarbeiter aus verschiedensten Unternehmensbereichen zusammen, was den Austausch von Meinungen und Vorschlägen fördert und so einen proaktiv vorbeugenden Ansatz für Problemlösung bietet. Dadurch können Kostenersparnisse erzielt und die Bauzeiten für Prototypen und Vorserienfahrzeuge verkürzt werden.
Die Aufgabe des PDC erstreckt sich auf alle Prozesse im Zusammenhang mit der Erstellung von Datenkontrollmodellen, Prototypen und Vorserienfahrzeugen. Das PDC ist auch an anderen Aktivitäten beteiligt, darunter geometrische Sicherung, Montagefreundlichkeit für Produktionsfahrzeuge, Analyse und Verbesserung der Produktion, Digitalisierung von Fertigungsprozessen und virtuelle Ergonomie.
Kennzahlen
Fläche: 18.080 m²
Beschäftigte: 253 Mitarbeiter
Aktivitäten: Prototypen und virtuelle Modelle
Datenkontrollmodelle (DKM)
Referenzmodelle (RFM)
Erstellung von Prototyp-Teilen und Mitteln
Bau von Konzeptfahrzeugen, Prototypen und Vorserienfahrzeugen
Bau von Sonderfahrzeugen
Produkt-Prozessanalyse in Phasen der Entwicklung und Markteinführung